Aufnahme von „Angsthunden”
(über Tierschutzvereine/Tierheime).
Durch mein Engagement im
Tierschutz seit 2006 habe ich
viel erlebt, gesehen und gelernt.
Verantwortungsbewusste Tierschutzvereine nehmen die Aufgaben einer Vermittlung sehr ernst und versuchen im Vorfeld möglichst alle Informationen über das Tier zu erhalten, um den Hund richtig einschätzen zu können, auch wenn sich das durch die gegebenen Lebensumstände des Hundes oft als schwierig erweist.
Die Einschätzung eines Hundes erfolgt in dessen Umgebung. Meist befindet er sich 24h im Zwinger, hat wenig Kontakt zu Menschen und ist gleichbleibenden Reizen ausgesetzt. Dennoch verarbeiten die meisten Tierschutzhunde diese Lebensphase problemlos und entpuppen sich in einem artgerechten Umfeld als absolute Traumhunde, die begeistert ins neue Leben starten.
Doch es kann auch anders kommen. Durch negative oder unzureichender Erfahrungen, die lange Reise, die vielen neuen Umweltreize, Menschen mit einer hohen Erwartungshaltung, steht der Hund plötzlich im Mittelpunkt und muss alles auf einmal verarbeiten. Viele Faktoren, die den Hund maßlos überfordern können.
Oft erhalten Tierschutzvereine schon wenige Tage nach der Adoption einen Anruf, dass der Hund weg soll, am besten sofort. Das sind dann meist Hunde, die völlig überfordert sind, da sie keine Ruhe und Zeit zur Eingewöhnung erhalten.
Damit dies nicht passiert sind intensive Beratungsgespräche im Vorfeld unerlässlich. Doch trotz aller Bemühungen durch den Tierschutzverein die passende Familie zu finden, kann es zu solch einem ungewollten Anruf kommen.
Zahlreiche, liebenswerte Hunde, die zunächst noch in ihrer Angst gefangen sind, benötigen ein Sprungbrett, um in ein passendes Zuhause vermittelt werden zu können. Daher bieten wir (neben der Aufnahme von sich bereits in Deutschland befindenden Abgabehunden) die Aufnahme von Hunden an, welche sich noch in einem ausländischen Tierheim befinden.
Eine Aufnahme von „verwilderten” Hunden unterstützen wir nicht. Bei solchen Hunden müssen wir realistisch bleiben und sie im Herkunftsland belassen.
Wenn Abgabe/Aufnahme-Schützlinge bei uns einziehen, steht neben dem Vertrauensaufbau die Sicherheit an oberster Stelle. Je nach Zustand des Hundes, rüsten wir uns und den Hund, mit den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen aus:
• Sicherheitsgeschirr am Hund
• Bauchgurt am Menschen
• zwei grifffeste Leinen mit Sicherheitsverschluss (eine Leine
•
am Bauchgurt befestigt, die andere Leine dient zur Führung)
• bissfestes Sicherheitsband an der Leine
• GPS-Tracker
Nach Einzug in unser Therapie-Rudel analysieren wir zunächst den Charakter des Hundes.
Der Hund wird richtig dosiert in unseren Alltag integriert, lernt die Umwelt kennen und wird
letztendlich auf ein Leben in einem eigenen Zuhause vorbereitet.
Wichtig ist, dass jeder Hund völlig unterschiedlich mit der neuen Situation umgeht und Reize verschieden
schnell verarbeitet. Wir arbeiten daher in kleinen Schritten und ohne Druck.
Um dennoch die gewünschte Habituation (Gewöhnung) zu erzielen, setzen wird den Hund täglich
verschiedenen, ausgewählten Reizen aus.
Wenn ein Hasenfüßchen erfolgreich therapiert wurde und zur Vermittlung bereit ist, folgt für uns der
nächste Schritt, die Suche nach einem Zuhause auf Lebenszeit. In Zusammenarbeit mit dem dazugehörigen Tierschutzverein, wird das zukünftige Zuhause ausgewählt. Gesucht werden herzliche Menschen,
die mit Sinn & Verstand unsere Arbeit fortführen.
Auch wenn ein Hasenfuß bei uns zum Helden geworden ist und aus ihm die Lebensfreude nur so strahlt,
kann durch eine Adoption, ein großer Schritt zurück folgen. Wir leiten neue Halter daher ausführlich an
und stehen auch gerne nach der Vermittlung weiterhin in Kontakt.
Kosten: € 25 pro Hund/Tag für Angsthunde,
€ 15 pro Hund/Tag für medizinische Notfälle
Inklusive sind Futter, Übernachtung, tägliches Training, Vermittlungshilfe.